Informationstafel am "Felsen Horeb"

Bad Iburg / Iburg
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Horst_Grebing
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Informationstafel am "Felsen Horeb"

Beitragvon Horst_Grebing » Sonntag 30. September 2018, 17:10

Einblicke in die Erdgeschichte

Zwischen Felsen Horeb und Dörenberg

Schon gewusst?
Zwischen dem Felsen Horeb, der sich an dieser Stelle mächtig auftürmt, und dem Südhang des Dörenberges verläuft eine große geologische Störung, die von Fachleuten als Osning-Überschiebung bezeichnet wird. Als der Teutoburger Wald entstand, wurden die Gesteinsschichten hier besonders stark gefaltet und übereinander geschoben. Das führte dazu, dass heute noch älteres Gestein - nämlich aus der Jurazeit - zwischen diesem Punkt und dem Dörenberg bis an die Oberfläche reicht (siehe Schnittzeichnung).

Am Fuß des Dörenberges treten viele Wasserquellen an die Oberfläche - auch der Kolbach entspringt hier. Während der Osning-Sandstein das Regenwasser in seinen vielen Poren aufnimmt und es so langsam nach unten weiter leitet, lassen die darunter liegenden, älteren Schichten der Jurazeit, die aus Mergel und Ton bestehen, das Wasser nicht mehr durch. Es wird gestaut und tritt hervor - genau dort, wo das ältere Gestein bis an die Oberfläche geschoben wurde.

Kalkstein, Sandstein und Tonstein - im Teutoburger Wald treten verschiedene Gesteinsschichten an die Oberfläche. Diese Felswand, in der Region auch als „Felsen Horeb“ bekannt, besteht aus Osning-Sandstein. An vielen Stellen wurde er früher als Baumaterial in kleineren Steinbrüchen abgebaut - auch beim Iburger Schloss lassen sich solche Steine finden.

Die südlichen Kämme des Teutoburger Waldes bestehen dagegen vorwiegend aus Kalkstein. Auch der Schlossberg, auf dem das Iburger Schloss steht, gehört dazu. Und natürlich der für seine üppige Lerchenspornblüte bekannte Freeden.

Entstehung der Sand- und Kalksteinschichten
Sonne, Strand, Palmen und Meer - so ungefähr muss es vor rund 120 Millionen Jahren in der Gegend ausgesehen haben. Die Stelle, an der wir jetzt stehen, lag an einer Küste! Hier lagerte sich Sand in gewaltigen Mengen ab und es entstanden ausgedehnte Sandstrände.

Etwa 40 Millionen Jahre später versank die ganze Idylle im Meer: Wasser - soweit das Auge reichte. Im Meer herrschte üppiges Leben, es wimmelte von winzigen Lebewesen und Muscheln. Deren Skelette oder Schalen bestanden aus Kalk und sanken nach dem Absterben auf den Meeresboden, wo sie dicke Kalkschichten bildeten. Vor 70 Millionen Jahren wurde durch tektonische Verschiebung der Erdkruste unsere Region in „Falten“ gelegt. Die Schichten aus der Kreidezeit - mittlerweile zu Kalk- und Sandstein verfestigt - richteten sich auf.

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